- Valla
- Vạlla[v-], Lorenzo, latinisiert Laurentius Vallẹnsis, italienischer Humanist, * Rom 1407, ✝ ebenda 1. 8. 1457; war seit 1431 Professor der Rhetorik in Pavia, 1435-48 Sekretär Alfons' Valla (I.) in Neapel, seit 1448 Sekretär am päpstlichen Hof und seit 1450 zugleich Professor der Rhetorik an der Universität Rom. In seiner lateinischen Grammatik »Elegantiarum Latinae linguae libri sex« (entstanden 1435-44, herausgegeben 1471), die in ganz Europa Verbreitung fand, trat er für die Erneuerung des klassischen Lateins ein. Seine textkritische Studien zum lateinischen Neuen Testament (»Collatio Novi Testamenti«, 1444) wurden schon von Erasmus von Rotterdam, seine für die moderne historische Kritik wegbereitende Schrift über die Unechtheit der Konstantinischen Schenkung (»De falso credita et ementita Constantini donatione declamatio«, entstanden 1440) von U. von Hutten beachtet und ediert. Philosophisch vertrat Valla (v. a. in »De voluptate«, entstanden 1431, gedruckt 1483, und »De libero arbitrio«, entstanden um 1433, herausgegeben 1475) den Epikureismus und wandte sich gegen das Ordensleben und das philosophische Denken der Scholastik.Ausgaben: Opera omnia, herausgegeben von E. Garin (Neuausgabe 1962).Über den freien Willen. De libero arbitrio, herausgegeben und übersetzt von E. Kessler (1987).H.-B. Gerl: Rhetorik als Philosophie. L. V. (1974);P. O. Kristeller: Acht Philosophen der ital. Renaissance (a. d. Amerikan., 1986);L. V. e l'umanesimo italiano, hg. v. O. Besoni u. a. (Padua 1986);I. J. García Pinilla u. M. J. Herráiz Pareja: Laurentii Vallae Elegantiarum concordantiae (Hildesheim 1997).Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:Valla und Ficino: Antike Quellen aus neuer Sicht
Universal-Lexikon. 2012.